Am Morgen des 10. Juli 2023 entdeckte Ruedi Brunner auf seinem Spaziergang einen Mäusebussard, der sich eigenartig verhielt. Der nicht ganz ausgewachsene Greifvogel schien verletzt zu sein und konnte nicht mehr fliegen. Er hoppelte ungelenk auf der Strasse umher und hüpfte schliesslich in ein Feld, wo er erschöpft einige Momente verharrte. Ruedi Brunner rief Naturschützer Walter Bigler an und fragte, was man tun könne. Dieser kam mit einer grossen Schachtel und einem Tuch zu Hilfe. Der Mäusebussard versuchte sich unterdessen in einem nahen Zuckerrübenfeld zu verstecken. Die Zuckerrüben hinderten ihn jedoch am Fortkommen, so dass ihn Walter Bigler ohne grosse Mühe einfangen konnte. Das verletzte Tier wurde behutsam in die Schachtel verfrachtet, wo es sich allmählich beruhigte.

Für einen solchen Fall ist die Greifvogelstation Berg am Irchel zuständig. Ruedi Brunner fuhr den lädierten Greifvogel nach der geglückten Einfangaktion dorthin. Als erstes wurde das Tier fachmännisch untersucht. Am rechten Flügel stellte man eine starke Prellung (ein «Trauma») fest, die ihn am Wegfliegen hinderte.  Wie sich der Vogel diese Verletzung eingehandelt hatte, entzieht sich unserer Kenntnis. Möglicherweise stammt sie von einem Kampf des Vogels mit einer Krähe. Die beiden Arten kommen sich im Furttal gelegentlich in die Quere. Der «Patient» wird nun in der Greifvogelstation gepflegt und nach der Genesung wieder freigesetzt.

(Bericht: Walter Bigler)